Nachwuchs-Sichtung im Sportschießen geht in die 13. Runde: So werden internationale Erfolge gemacht

von Moritz Beck

Die Gründer der Privilegierten Scheibenschützen-Gesellschaft im 16. Jahrhundert hätten

das nicht zu träumen gewagt: Jugend- und Nachwuchsarbeit im Sportschießen in Klotzsche bietet Entwicklungsmöglichkeiten zu höchsten Erfolgen mit dem Nationalteam des Deutschen Schützenbundes.

Aber der Reihe nach: Nach den Herbstferien nutzen über 50 Schüler des Dresdner Nordens die Möglichkeit, in einem mehrwöchigen Training die ersten Grundlagen des Sportschießens zu erlernen. Denn wer möchte nicht seine Erfolge an der Schießbude auf der Festwiese an der Elbe verbessern? Im Anschluss daran geht es für die Schüler der 6. Klassen dann scharf: Am Sonnabend, 16.12.2023 kämpfen die Mannschaften mit dem Luftgewehr (20 Schuss, aufgelegt) um den „Grand Prix der Schulen des Dresdner Nordens“, angefeuert von Eltern und Mitschülern. Unterstützt werden sie von Trainern und Sportlern des Schützenvereins, zum Teil nur wenig älter und selbst einmal Teilnehmer der Sichtung. Ab Januar 2024 haben bis zu 15 junge Sportler die Möglichkeit, mit dem regelmäßigen Training auf dem früheren GST-Gelände und heutigem Landesstützpunkt im Norden der Dresden Heide zu beginnen.

Die Schulung von Konzentration und Fokussierung wohnt dem Training des Schießsports inne und ist weit darüber hinaus nützlich, auch für Kinder mit Schwierigkeiten oder diagnostizierten Störungen der Aufmerksamkeit in der Schule. Wenn Schuss für Schuss wiederholgenau ins Ziel zu bringen ist, wird das unmittelbar für den Einzelnen spürbar. Die Scheibe gibt direkte und klare Rückmeldung, spornt zur Verbesserung an und macht Erfolge sichtbar.

Erfolge wie zuletzt bei der Deutschen Meisterschaft Ende August in München: Gold in der Sportpistole für Lydia Vetter sowie Luftpistole Mehrkampf jeweils für Lucy Wernecke und Maximilian Möllenbeck bilden nur die Spitze des Eisbergs. Mit dem dritten Platz der Juniorinnen-Nationalmannschaft in Tallin bei der Europameisterschaft im März konnte Lydia Vetter international Punkte holen.

Erlebbar und gelegentlich hörbar wird der Schießsport mit Kleinkaliber (ab dem Alter von 14 Jahren) oder mit Großkaliber (ab dem Alter von 18 Jahren). Denn das positive Erleben von Konzentration und Fokussierung ist universell. Ein erwachsenes Mitglied spricht über das Training mit der Großkaliberpistole: „Ruhe und Konzentration beim Training machen Schießsport für mich zur Meditation mit Knall.“

Ist der Umgang mit Schusswaffen durch Kinder und Erwachsene nicht gefährlich? Wie im Straßenverkehr gibt es klare und einfache Regeln, die der Sicherheit dienen. Auf der Sportstätte werden diese von Beginn an konsequent geschult und ohne Ausnahme tagtäglich durchgesetzt. Für Aufbewahrung der Sportgeräte und für den Transport außerhalb der Sportstätte lässt das strenge Waffenrecht keinen Spielraum für Fehlverhalten.

 

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